Mittwoch, 13. September 2017

Schreibcamp #9

Mal ehrlich.

Wir alle haben Erwartungen an den anderen genauso wie Leser an einem Roman.
Sie lesen und passiert nichts, was sie voraussehen können. Sie lesen und treffen Klischees. Dahinter steht eine Erwartungshaltung, die erfühlt oder eben nicht sein kann.
Die Erwartungen sind in den Köpfen der Menschen.
Die Schubladen auch.
Wenn ich ein Roman über die Schubladen in den Köpfen schreiben würde, könnte sehr spannend werden. Ich könnte mit meinen Namen anfangen. Es klingt simpel, es ist auch.
Alles, was nicht landestypisch ist, wird von den meisten in einer Schublade gesteckt. Die wenigen Menschen, die solche Schubladen nicht haben, sind meine Freunde. Solche gibt es auch zwischen den Autoren.

Ich sage euch ehrlich.
Das Können eines Autors fällt nicht wie ein Apfel vom Baum.
Das Können ist harte Arbeit, was die Autoren leisten, bevor sie in einem anderen Land auswandern, heiraten oder sonst was machen.

Das Können haben sie schon in ihrem Heimatland bewiesen: in Radiosendungen, Zeitungen, Artikel, Bücher.
Es wäre so schön, wenn Leser, bevor sie jemanden, Figur oder Autor, in einer Schublade stecken, mal darüber nachdenken "wie wäre es, wenn Sie an der Stelle sind?"
Wie wäre es, wenn Sie die unzähligen Arbeitsstunden eines Autors schätzen und Ihre Frustrationstoleranz im Fitnessstudio oder  auf dem Ring auslassen.

Da würde die Welt ein bisschen besser aussehen, oder? :)

Foto:D.  Madjarov


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